Die Geschichte zum Porzellan

Hochgebrannte Keramik hat ihren Ursprung während der Shang-Dynastie (10. bis 3. Jahrhundert vor Christus)  in China Korea uns Siam (Thailand). In diesen Gegenden wurden die natürlichen Mineralien wie Kaolin, Feldspat Silikat gefunden. Für die Entwicklung der Brennöfen Strukturen und für die keramischen Körper aus Steingut und Porzellan waren diese Mineralien erforderlich. Porzellan war nicht eine plötzliche Erfindung sondern eine langsame Entwicklung erforderlich, die sich durch die verfeinerte Formungs- und  Brenntechnik entwickelte.

 

Es wurden keramische Waren angestrebt, die kalte Farbe und den klingenden Ton von Bronze hatten. Im Laufe der Zeit entwickelte sich ein lebhafter Handel mit China und dem nahen Osten (Persien, Syrien). Im 13. Jahrhundert brachte Marco Polo einige Stücke Porzellan von China nach Europa, was sehr großes Aufsehen bei den Europäern erlangte.

 

Kurze Zeit verging und auf dem Landwege von China nach Europa, der so genannten „Seidenstraße“ wurde das Porzellan transportiert. Das Wort „Porzellan“ soll von Marco Polo stammen, es kommt aus dem italienischen Ursprung von „porcelia“ dem Namen einer kleinen weißen Muschel.
In Europa wurden viele Versuche gemacht Porzellan herzustellen, aber man hatte wenig Erfolg. Man hatte nicht die Kenntnisse , das Material auf seine Bestandteile zu untersuchen, es wäre Glück gewesen auf das Hauptbestandteil von Kaolin zu stoßen. Man erkannte, dass die Durchsichtigkeit des Porzellans durch Vitrifizierung (verglasen) erreicht wurde.


Eine primitive Art von Weichporzellan (gebrannt bei niedrigen Temperaturen) wurde im 15. Jahrhundert in Italien entwickelt. (Medici-Porzellan), aber dies wurde bald wegen großen Schwierigkeiten wieder aufgegeben, da es sich beim Brand sehr leicht verformte.
Erst im Jahre 1708 gelang es dem deutschen Chemiker und Alchimisten J. Böttger ein echtes Hartporzellan herzustellen. Er fand das Geheimnis bei einem Versuch, im Auftrag des sächsischen Kurfürsten – August der Starke – aus Blei Gold zu machen. Das war natürlich eine Sensation und brach das jahrhunderte lang bestehende Monopol der Chinesen.


Böttger fand und benutzte das örtliche Kaolin und Feldspatablagerungen und es entstand innerhalb kurzer Zeit eine Porzellanmanufaktur in Meißen. 1720 war in Meißen das Porzellan so weit entwickelt, das es sich von dem chinesischen Porzellan kaum noch Unterschied.
1768 wurde auch in Frankreich Ablagerungen von Kaolin und Feldspat gefunden und auch dort entwickelte sich eine lebhafte Porzellanindustrie sowohl für Weich- als auch für Hartporzellan.

 

Weichporzellan hat eine sehr geringe Temperaturspanne gegenüber dem Hartporzellan. Weichporzellan wirkt stumpf bei Unterbrand und verformt sich sehr schnell.
In England wurde 1749 eine Erfindung patentiert,  bei der bei Weichporzellan Knochenasche das Silikat ersetzt. Das Knochenporzellan war geboren.

 

J. Spode verfeinerte und perfektionierte diese Art von Porzellan ca. 1805 in seiner Fabrik in Stoke – bekannt unter dem Namen „Parian-Porzellan“ (unglasiertes Porzellan) von besonderer Schönheit und mamorähnlich wurde in England von der Porzellanfabrik Copeland und Garret entwickelt. Es wurde viel um 1950 produziert, hauptsächlich für Figurinen.
Der  Name „Parian“ stammt von der griechischen Insel Paros ab, die berühmt für ihren

weißen und reinen Mamor war.


Porzellan wird nicht in der Natur gefunden. Es ist eine Mischung aus Feldspat, Silikat, Kaolin und entweder Betonit oder Tonerde.
Die Bestandteile für Hard- und Weichporzellan sind die gleichen, es sind nur unterschiedliche Mischungen.
Kaolin sorgt für die Stabilität und Hitzebeständigkeit des Porzellankörpers.
Feldspat verursacht die Verschmelzung des Silikates und zusammen formen diese den Glaskörper, der dem Porzellan seine Transparent verleiht. Dieses hoch spröde Material muß durch Hinzufügen von Betonit und Tonerde so plastisch gemacht werden, dass man es ohne Probleme formen kann. Betonit und Tonerde haben aber einen großen Bestandteil von Unreinheiten, die das Porzellan farblich negativ beeinflussen. Ein plastischer Porzellankörper hat einen hohen Anteil von Tonerde und/oder Betonit, es erleichtert das Gießen, verursacht aber im weißen Porzellan eine gelbliche Verfärbung.

 

Hobbyporzellan fällt in die oberen Grenzen des Weichporzellans, deshalb sollte man sich mit den Eigenschaften der Porzellanmasse vertraut machen. Hobbyporzellan ist fast immer leicht zu gießen, aber je mehr Farbe darin ist umso anfälliger ist es für Schlieren, die sich immer an der Oberfläche bilden. Je kleiner die Oberfläche, desto weniger Schlieren. Leichtes schwenken der Masse in einem hohen schmalen Gefäß verringert die unangenehmen Schlierstreifen. Porzellangießmasse ist nicht immer im gleichen Zustand, sie kann mal etwas dicker oder dünner sein. Sie verändert sich auch während der Lagerzeit. Zu dickes Porzellan kann man mit destilliertem Wasser (keine Fäulnisbildung) verdünnt werden.
Dünne Porzellanmasse kann durch offenstehenden Behälter die Wasserverdunstung regulieren.

 

Die Porzellanmasse sollte gut durchgerührt werden und durch ein Sieb gegossen werden, um Unreinheiten und Klumpenbildung zu vermeiden. Bevor die Masse in die Form gebracht wird, sollte sie noch ein wenig stehen, um Blasenbildung zu vermeiden.
Es gibt viele verschiedene Sorten, Farben und Hersteller von Porzellanmassen. Ich habe einige ausprobiert und bin bei einer Masse geblieben, es ist die Porzellanmasse „Bell“, die in den USA hergestellt und verkauft wird. So auch haben die meisten Puppenartikel ihren Ursprung aus den USA. Diese werden importiert und bei bestimmten Firmen in  Gallonen (ca. 5 L)  angeboten.

 

Durch das Scharfbrennen bei ca. 1200 °C schrumpft der Schrühling etwa 18 – 20 %, hierbei wird das Wasser entzogen.